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und mein Gott, daß Du an mir geprießen werdest, und ich an Dir. Das Kreuz sei von mir ergriffen, wie mein Heiland das Seinige ergriffen hat. Ja, laß michs faßen mit beiden Händen und JEsu nachsprechen: „Deinen Willen, mein Gott, thue ich gerne.“ Wenn ich es auf meine Schulter nehme, ja an mein Herz drücke; so laß michs inne werden, daß eine verborgene Kraft in ihm ist, und daß Du denen mit himmlischer Stärkung nahest, welche es willig nehmen. O erhebe meinen Muth und Sinn also, daß ich Dich rühmen und preißen kann unter meiner Last. Was es auch sei, das Du mir auflegst, das laß mich vertrauensvoll faßen, und nicht erschrecken, Deinen Kelch zu trinken bis auf den Boden, der keinen Satz hat, sondern fröhlich macht alle, die es mit ihm wagen. O mein Gott, hilf mir, daß ich glaube, gehorche, trage, mich gedulde und endlich Deine Herrlichkeit sehe. Amen.




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Wilhelm Löhe: Raphael. U. E. Sebald’sche Verlagsbuchhandlung, Nürnberg 1862, Seite 106. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Wilhelm_L%C3%B6he_-_Raphael.pdf/122&oldid=- (Version vom 1.10.2017)