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Urkunde von 1235 erscheinen Egeno miles de Stauffen et filius suus Egeno, und Fridericus de Stauffen; in einer solchen von 1236 Egeno de Stuphen, Anselm de Stophen, Cunradus scultetus de Stophen, judex Fridericus de Stophen; 1270 Eberhardus de Stophen und Egeno de Stophen. Im J. 1304 ist Zeuge Wernherus advocatus de Teck, dictus de Stouphen, miles. Der Letzte dieses Geschlechtes scheint 1350 gelebt zu haben. Es ist dieß der schon bei Krummwälden S. 206 genannte Dieterich Willehalm von Stouffen. Die Staufer von Blosenstaufen, welche – wie oben gezeigt – eine Verwandtschaft mit dem Hause vorgegeben, gehören nicht hierher. Sie hatten zwischen Giengen und Neresheim ihren Stammsitz. Der Letzte ihres Geschlechtes war der uns schon bekannte Georg. – Was die Hausämter (die des Schwäbischen Herzogthums) betrifft, so hatten das Marschallamt die Rechberg inne. Eine Urkunde des Herzogs Conrad von 1194 besiegelt: Ulricus marscalcus de Rechperc. Dessen Sohn Hildebrand folgte ihm im Amt; derselbe nennt sich in einer Urkunde Kaisers Philipp von 1202 Hilteprand marschalkh von Rechberg: Nach dessen Tod aber ging das Amt auf Hartmann von Dillingen und 1259 auf Graf Ulrich von Württemberg über. Das Schenkenamt bekleideten mindestens seit 1189 die v. Winterstetten. (Beschr. d. OA. Waldsee 186.) Über das Amt des Kämmerers ließ sich nur beibringen, daß in einer Urkunde Friedrichs II. von 1218 „Dietho der Camerer von Ravensburg“ genannt wird. Das Amt des Truchsessen versahen seit 1190 die v. Waldburg. (OA.-Beschr. von Ravensburg 250.)

Als besondere Merkwürdigkeiten der nächsten Umgebung ist endlich Folgendes hervorzuheben. Die Spielburg, ein Hügel unten am Dorfe Hohenstaufen, südwestlich vom Bergkegel, dessen prächtig zerklüftete Dolomitfelsen in der Ferne einer großartigen Burgruine gleichen. Hier, will die Sage wissen, stand, als der Boden noch flacher war, eine Armbrusthütte der jungen Herren v. Hohenstaufen, die auch auf dem Platze ihre Rosse getummelt haben sollen; und hier soll an schönen Sommerabenden die Kaiserfamilie der vortrefflichen Aussicht sich erfreut haben. Auf dem letzten Absatze des Staufengipfels, östlich gegen den Rosenstein hin, liegt der von Crusius erwähnte Tanzplatz, eine etwas vertiefte Fläche, wo in den Kaiserzeiten Tänze gehalten wurden. Da soll Barbarossa manchen schönen Frühlingsabend verbracht haben, sowie er auch von hier aus auf einem noch sichtbaren Fußsteige in die Dorfkirche (oben S. 227) niedergewandelt sey.[1] Die beiden, an der nordwestlichen Seite des

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Rudolph Friedrich von Moser: Beschreibung des Oberamts Göppingen. J. G. Cotta’sche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1844, Seite 246. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAG%C3%B6ppingen_246.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)
  1. Diese Sagen erhalten, einige Bestättigung durch den auf Hohenstaufen unlängst gemachten Fund einer arabischen Goldmünze, welche durch Vermittlung des Herrn Stiftsoberhelfers Knapp in Stuttgart in den Besitz Sr. Majestät des Königs gelangte. Sie hat die Größe eines Ducaten und ist mit alten arabischen Schriftzeichen bedeckt, welche Prof. Dr. Tholuk aus Halle und Missionsprediger Theodor Müller aus Alexandrien also übersetzten: „Sultan Murab, Sohn Selim Khans, geschlagen in Bassora im Jahr (der Hegira) 581: Der Sieg kommt von Allah.“ Somit stammt die Münze vom Jahr 1203 und aus den Kreuzzügen. Friedrich II. mag sie aus dem Morgenlande gebracht haben.