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Maschine spielte zehn verschiedene Stücke, und durfte erst nach dreymahliger Wiederhohlung wieder aufgezogen werden. Diese Musikstücke waren nicht etwa gewöhnliche Bänkelsänger-Liedchen, sondern auserlesen, kunstreich und dabey fürs Ohr sehr entzückend. Sie waren eigens dazu gesetzt worden von dem in diesem Fache in Franken allgemein geschätzten Kloster Heydenfelder Musikdirector, Herrn P. Joseph, und machten ihrem Meister bey Kennern wahre Ehre. Jedes Stück mußte aus so vielen Tacten bestehen, als die Walzen gerade Zeit zum Umlauf brauchten. Dabey mußte berechnet seyn, daß auf jedes Allegro ein Trio kam. Es ist ewig Schade, daß dieses mühsame Instrument, wegen der Beschwerde beym Stimmen desselben, wieder in Verfall gerathen ist.

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 Von der Musik und dem Instrumentenmachen kam unser Künstler auf das Uhrmachen, wo seine musikalischen Talente sich wieder auf verschiedene Weise äusserten. Anfangs machte er nur hölzerne Stundenuhren. Es gelang. Er versuchte seine Kräfte an Schlag- und Gukgucksuhren. Dann kam er auf ein hölzernes Schlag- und Repetir-Werk mit einem Glockenspiel von fünf verschiedenen Stücken. Einige Minuten nachher,