Von einer Weinhäcker-Familie geboren und erzogen, lernte Nikolaus Pfriem zunächst auch die Handthierung seiner Ältern und behielt sie, bey allen seinen Künstlertalenten und Kunstarbeiten, bis an das Ende seines Lebens bey. Es ist bemerkenswehrt, daß er, gegen den Gang solcher Kunstgenies, den Geschmack an seinen Weinbergs-Arbeiten nicht nur nicht verlor, sondern sie mit immer mehrerem Eifer und Genauigkeit zu betreiben schien. Der Vater dieses Nikolaus, Michael Pfriem, hatte zwar das Schuhmacher-Handwerk erlernt, er trieb es aber nicht, sondern baute seine Weinberge und trieb einen Holzhandel, durch den er sich ein ansehnliches Vermögen erworben hat. Seine beyden Söhne, denn ich kann auch den ältern Michael nicht mit Stillschweigen übergehen, indem ich des jüngern gedenken will, äusserten Talente, die man von ihrer Erziehung zu Wipfeld nicht hätte erwarten sollen. Vor seinem Bruder zeichnete er sich dadurch aus,
Anonym: Nikolaus Pfriem, ein fränkischer Weinhäcker und besonderer Künstler nebst der Beschreibung seiner Kunstwerke in: Journal von und für Franken, Band 6. Raw, Nürnberg 1793, Seite 489. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Nikolaus_Pfriem,_ein_fr%C3%A4nkischer_Weinh%C3%A4cker_und_besonderer_K%C3%BCnstler_nebst_der_Beschreibung_seiner_Kunstwerke.pdf/1&oldid=- (Version vom 6.10.2022)
