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Mädchen. Das war eine glückliche Stunde in der einsamen Hütte. Der Köhler schaute seine Frau und die Säuglinge, die an ihrer Seite lagen, mit einem unbeschreiblichen Gefühle an, faltete seine Hände, blickte empor, und sprach: Gott, dir sey Dank! Ach, sagte die Frau, möchten sie nur zu Gottes Ehre groß werdenn! – Wir wollen das Unsere thun, liebe Frau, erwiederte Baumann, das Uebrige wird der liebe Vater droben besorgen.

Schnell nahete das Pfingstfest heran, und da die Mutter wieder hergestellt war, so wünschten sie, daß die Zwillinge am Feste die Heilige Taufe empfangen möchten. Der Köhler ging deshalb am Vorabend des Festes zum Pfarrer des nächsten Dorfes, wohin er zur Kirche gehörte, um sich mit demselben darüber zu besprechen, und als derselbe ihn auf den zweiten Pfingstmorgen beschieden hatte, ging er, die Pathen aus seiner und seiner Frau Verwandtschaft einzuladen. Nun sahen die Eltern froh und fromm dem wichtigen Morgen entgegen. Er erschien mit seinem im Walde so einzigen Glanze. Alle Bäume waren vom Thaue wie mit Diamanten überstreut, in welchem die Sonnenstrahlen glänzten. Die Waldbewohner stimmten ihr Morgenlied entzückend schön an und aus der Ferne erscholl rings

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Hermann Adam von Kamp: Natur und Menschenleben. G. D. Bädeker, Essen 1831, Seite 7. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Natur_und_Menschenleben_-_Hermann_Adam_von_Kamp.pdf/8&oldid=- (Version vom 4.8.2020)