Seite:Natur und Menschenleben - Hermann Adam von Kamp.pdf/45

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

die hinter dem Gebüsche hervortrat. – Wie, bist du auch da? sprach Baumann, wo kommst du her? – Ich habe dem Freunde eure Hütte weisen wollen, antwortete Lyda lächelnd. Laßt das fahren, mit mir zu scherzen, sprach der Vater, – bist du Ewald, mein Sohn? – Ich bins, ja ich bins, lieber Vater! rief Ewald, und drückte ihn an sein Herz. Auf seine Frage, wo die Mutter sey? hatte auch diese die Stimme ihres Kindes erkannt und stürzte ebenfalls herbei und fiel laut weinend in die Arme ihres geliebten ihr wiedergeschenkten Sohnes. – Nun ging bald Licht und frohes Leben in der Hütte auf. Die Morgenröthe ruhete schon auf den Gipfeln der Berge, und noch saß die kleine Familie in froher Unterhaltung zusammen. Da wurde an kein Ruhen gedacht.

Gegen Nachmittag ging Baumann mit seinem Ewald zum Pfarrer. Da trafen sie den Herrn von Liebenstein mit seinem Sohne, der dem Pfarrer bereits die Anwesenheit des Ewald Baumann angekündet hatte. Als sie kaum hereingetreten waren, und sich in einem traulichen Kreis um den edlen, von Alter schwachen Seelsorger gesetzt hatten, bat dieser um die Erzählung der Geschichte, wie sich die beiden Krieger zusammen gefunden hatten. Da fing Karl von Liebenstein also an: Unser Regiment mußte

Empfohlene Zitierweise:
Hermann Adam von Kamp: Natur und Menschenleben. G. D. Bädeker, Essen 1831, Seite 44. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Natur_und_Menschenleben_-_Hermann_Adam_von_Kamp.pdf/45&oldid=- (Version vom 4.8.2020)