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darauf der gerührte Vater, und gab ihm einen deutschen Handschlag. Aber wie nennt sich denn der Retter meines Karls? – Ewald Baumann, antwortete der Fremde mit ruhigem Tone. Mein Bruder! mein Bruder! sprang Röschen dazwischen, und lag glühend und blaß vor Freude und Schreck in der Armen ihres Bruders.

Nach einigen Stunden Erholung gingen Ewald und Lyda nun wieder, wie sie sonst so oft gegangen waren, Hand in Hand, in den Wald. Schon grauete die Nacht, in den dunkeln Laubgängen war es schauerlich still, nur das Rauschen des Gesträuchs, das die Wandelnden berührten, und das Fallen der Thautropfen ließ sich zu ihren Reden vernehmen. So wie sie sich der Hütte näherten sprachen sie leiser und weniger, aber ihre Schritte wurden schneller. Noch ein Gesträuch, und siehe, da lag die Hütte vor ihnen. Eben ging der Mond auf, und warf sein Licht auf den Platz vor der Hütte. – Leise klopfte Ewald an und rauh tõnte die Frage von innen: Wer klopft? Oeffnet nur einmal, sprach Ewald, so werdet ihr sehen, das es ein guter Freund ist. Da knarrte die Thür auf und Baumann sah den Krieger mit einem forschenden Blicke an. Wollt ihr mich diese Nacht wohl in eure Hütte nehmen? fragte dieser. Thut es doch, Vater! sprach Lyda,

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Hermann Adam von Kamp: Natur und Menschenleben. G. D. Bädeker, Essen 1831, Seite 43. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Natur_und_Menschenleben_-_Hermann_Adam_von_Kamp.pdf/44&oldid=- (Version vom 4.8.2020)