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sich Wehmuth in die Freude, und leise ließ die Hoffnung sich darein.

Spät ging man zur Ruhe, und erst am Abend des folgenden Tages kam Lyda zu ihrer Herrschaft zurück.

Diese befand sich hier wieder sehr wohl und lebte einfach und heiter nach der alten Weise. So hatten sie sich eines Abends auf dem Hügel vor der Burg unter den dunkeln Linden zum Abendessen gesetzt, da kam ein Wagen aus dem Dorfe den Hügel heran. Jeder schaute vom Tische neugierig darauf zu, und einer hob sich nach dem andern auf. Guten Abend! Guten Abend! tönte es da heiter aus dem Wagen. Willkommen! Willkommen! rief der Herr von Liebenstein. Gott! unser Karl, rief die Mutter. Und Alle eilten den Ankommenden entgegen. Aus dem Wagen sprangen zwei junge Krieger und ein Bedienter hielt die Pferde an. Nach den herzlichsten Umarmungen fragte Herr von Liebenstein seinen Karl, wer denn der junge Mann sey, den er ihm als willkommenen Gast heimgeführt habe? Das ist der Retter meines Lebens, erwiederte Karl mit Feuer, und reichte dabei dem Fremden die Hand. Seine Heimat, sprach er dann weiter, ist nicht fern von hier. – So habe Dank für deine That, sagte

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Hermann Adam von Kamp: Natur und Menschenleben. G. D. Bädeker, Essen 1831, Seite 42. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Natur_und_Menschenleben_-_Hermann_Adam_von_Kamp.pdf/43&oldid=- (Version vom 4.8.2020)