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brachte die Nachricht mit, daß sein Sohn Karl verwundet wäre, und im Lazarethe liege, daß er aber bald wieder hergestellt sey, und dann im Frühjahre zurückkommen würde. Ich habe im geschrieben, setzte Herr von Liebenstein hinzu, daß er uns dann im Odenwalde auf der Burg treffen könnte. Ueber diese Nachricht war die ganze Familie und die Dienerschaft sehr erfreut.

Der Winter ging mit vieler Unruhe vorüber. Zwischen den Kriegsheeren thürmte der Rhein seine Eisberge auf, und überall war Angst und Schrecken. Doch der Frühling fand den Fluß von Kriegern verlassen, und bald wurde es Friede. Jung und Alt lebte da wieder auf, und selbst diejenigen, die viel verloren hatten, schauten nicht mehr so trübe.

Auf, und in den Odenwald! So lautete die angenehme Aufforderung, die eines Tages Herr von Liebenstein an seine Familie ergehen ließ. Auf, und in den Odenwald rief einer dem anderen zu, und nach wenigen Tagen rollten die Wagen durchs Burgthor ins Freie. Nach einer schnellen Reise kam man glücklich in die freundliche Gegend des Dorfes, bei welchem die Burg des Herrn von Liebenstein lag. Das war ein Gejauchze im Dorfe, als die Herrschaft wieder einzog! Mit Blumen und Maien wurde sie empfangen. Baumann aber und seine

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Hermann Adam von Kamp: Natur und Menschenleben. G. D. Bädeker, Essen 1831, Seite 40. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Natur_und_Menschenleben_-_Hermann_Adam_von_Kamp.pdf/41&oldid=- (Version vom 4.8.2020)