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vorzüglich gut, und er wurde bald als Unteroffizier angestellt.

Als sie nun dem Kriegsschauplatze nahe kamen, da wurde manchem Krieger wunderlich ums Herz. Nur Baumann blieb sich gleich. Ich gehe unter Gottes Schutz, dachte er, hier und allenthalben, und dieser Gedanke beruhigte ihn.

Einst stand Baumann mit einigen seiner Kameraden auf Vorposten. Vor ihnen war eine Heide, auf welcher an einigen Stellen Tannenwäldchen lagen. Es brach ein schöner Herbstmorgen an, leichte Nebelwolken hoben sich von der Erde auf, und bald strahlte die helle Sonne über die Heide. In der Ferne schaute man das Lager der Feinde, und auf der Heide schwärmten feindliche Reiter. Die Gefährten Baumann’s unterhielten sich darüber auf verschiedene Weise. Einer hatte Muth, der andere Furcht. Bei diesen Gesprächen blieb Baumann nicht ruhig. Vielleicht dachte er an Vater, Mutter und Schwester und blickte nach der Gegend hin, wo sein Vaterland lag. Von dorther wehte ein kühler Morgenwind, der zwischen die dürren Blätter der Gebüsche fuhr, und viele fallen machte. Das Rauschen derselben zog seine Blicke auf das Gebüsch, und siehe, da stand auf einem alten Baume ein wilder Rosenstrauch,

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Hermann Adam von Kamp: Natur und Menschenleben. G. D. Bädeker, Essen 1831, Seite 33. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Natur_und_Menschenleben_-_Hermann_Adam_von_Kamp.pdf/34&oldid=- (Version vom 4.8.2020)