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So war nun die Köhlerfamilie, die so viele Jahre zusammen gelebt hatte, auf einmal auseinander geführt worden. Baumann und seine Frau waren fast untröstlich darüber; der gute Pfarrer aber besuchte sie recht oft und sprach ihnen Muth ein, und Geduld und Hoffnung. Denen, die Gott lieben, sagte er, müssen alle Dinge zum Besten dienen.

Vergebens war aber die Hoffnung, daß Lyda diesen Sommer wiederkommen sollte. Herr von Liebenstein war in die Residenz gerufen worden, wo er in wichtigen Sachen zu Rathe gezogen wurde. Darum blieb seine Frau Gemahlin auf der Burg am Rheine, und konnte nun um so weniger ihr Röschen (so nannte sie Lyda) entbehren. Das hatte sie ihren Eltern sagen lassen, welche sich darein zu schicken suchten.

Ewald kam mit seinen Regimente zu der großen Armee. Er hatte auf dem Marsche viel Neues gesehen und gehört, und darunter manches, was ihm sehr wohl gefiel. Auch war die Reise für ihn nicht beschwerlich geworden; denn er war von früher Jugend an abgehärtet und stark. Das Soldatenleben gefiel ihm eigentlich noch nicht recht, aber er suchte sich doch mit alle dem bekannt zu machen, was ein guter soldat kennen muß. Darum und weil er sich gut aufführte, behandelten ihn die Befehlshaber

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Hermann Adam von Kamp: Natur und Menschenleben. G. D. Bädeker, Essen 1831, Seite 32. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Natur_und_Menschenleben_-_Hermann_Adam_von_Kamp.pdf/33&oldid=- (Version vom 4.8.2020)