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hatte, da wurde es ihr leichter ums Herz: Ja, ich will mitziehen, gnädige Frau, sprach sie.

Nun wurde Absprache genommen, daß Lyda vor der Abreise noch einmal zu den Eltern kommen sollte, und die Eltern gingen heim. Wenige Tage nachher kam Lyda zu ihren Eltern, und nach einem frohen Willkommen folgte ein schmerzlicher Abschied.




Ewald muß in die Fremde ziehen.

In Baumanns Hütte war es seit Lyda auf die Burg zog, ganz anders geworden. Die Mutter war den ganzen Tag einsam, und am Abend, kehrten Vater und Sohn von der Arbeit zurück, sprachen auch diese wenig; nachdem Lyda aber ganz aus der Nähe verschwunden, war es hier noch öder geworden.

Traurig saß da Ewald unter der Buche vor der Hütte, und schaute auf Lyda’s Lämmlein, das leise umherschlich, und zwischen dem abgefallenen Laube noch etwas Gras hervorsuchte. Er dachte an die ferne Schwester. Bis der Rosenstrauch wieder blüht, hatte sie beim Abschiede zu ihm gesagt, dann sehen wir uns wieder. O, seufzte er vor sich hin, welche

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Hermann Adam von Kamp: Natur und Menschenleben. G. D. Bädeker, Essen 1831, Seite 29. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Natur_und_Menschenleben_-_Hermann_Adam_von_Kamp.pdf/30&oldid=- (Version vom 4.8.2020)