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Nächte auf der Burg geschlafen hatte, da wünschte sie sehnlichst einmal wieder in der Hütte ihrer Eltern zu schlafen, und mit Erlaubniß der Herrschaft ging sie in den Wald. Sie eilte sehr, so das sie außer Athem war, als sie die Elternwohnung erreichte; aber sie rief der Mutter doch gleich zu, sobald sie diese nur sah: Es geht mir wohl, sehr wohl, liebe Mutter! Und sie wußte nicht genug zu erzählen von den vielen Dingen, die sie kennen gelernt hatte. Bald darauf kamen Vater und Bruder. Da ging’s Erzählen erst recht an. Sie hörte, daß die Ziege zwei Zickelchen geworfen, und ihr Lämmchen sie in den ersten Tagen überall gesucht hätte; aber niemand sagte, das es ihnen allen sauer geworden wäre, sie so lange nicht bei sich gesehen zu haben. Am folgenden Tage ging Lyda mit leichterm Herzen zur Burg.

Den ganzen Sommer blieb dießmal die Herrschaft auf der Burg, und Lyda wurde derselben immer werther, auch Lyda gefiel es immer besser daselbst.

Schon färbte sich das Laub der alten Linden vor der Burg, und noch war die Herrschaft auf derselben. So lange, als dieses Jahr, hatte sie nie hier verweilt. Aber eines Tages sprach der Herr von Liebenstein: Wir werden wohl bald abreisen müssen.

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Hermann Adam von Kamp: Natur und Menschenleben. G. D. Bädeker, Essen 1831, Seite 27. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Natur_und_Menschenleben_-_Hermann_Adam_von_Kamp.pdf/28&oldid=- (Version vom 4.8.2020)