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Eure Lyda gefällt mir. Besprecht euch einmal mit ihr darüber, ob sie nicht während unserer Anwesenheit auf der Burg uns dienen könne. Lyda wurde herzugerufen. Die Mutter und die gnädige Frau fragten sie, ob sie mitziehen wolle? Eine Weile schwieg sie. Endlich sprach sie: Die gnädige Frau ist so gut, und ich möchte ihr gern dienen, weil sie es wünscht; aber dich verlassen, den Vater und den Bruder, und – hier blickte sie in die Hütte, und schaute nicht wieder die Mutter an, denn sie weinte. – Nun, wenn’s anders nichts ist, sprach Frau von Liebenstein, so wird’s wohl gehen. Du sollst, liebe Lyda, so oft du Lust hast, in den Wald gehen zu deinen Eltern. Das möchte auch ich nicht gern haben, daß du deine liebe Eltern und die Hütte über mich und die Burg vergessen solltest. – Da kam just die Gesellschaft der Männer von dem Meiler zurück. Sie nahmen Theil an dem Gegenstande des Gesprächs. Der Pfarrer meinte, das wäre recht gut für Lyda, und es wurde abgesprochen, daß Lyda schon den folgenden Sonntag zur Herrschaft kommen sollte. Spät ging die Gesellschaft aus dem Walde zurück, und sie gestand, daß dieser Tag ein ausgezeichneter ihres Lebens gewesen war. Das war er auch für die Köhlerfamilie gewesen.

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Hermann Adam von Kamp: Natur und Menschenleben. G. D. Bädeker, Essen 1831, Seite 25. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Natur_und_Menschenleben_-_Hermann_Adam_von_Kamp.pdf/26&oldid=- (Version vom 4.8.2020)