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seine Frau mußten sich mit zu Tische setzen. Das Mädchen aber lief ab und zu, besorgte bald diese, bald jene Kleinigkeit, und ihr Auge rollte immer über den Tisch, um zu sehen, ob noch etwas fehle. Das bemerkte die Frau von Liebenstein mit Vergnügen, und sie dachte darüber viel Angenehmes für sich und für Lyda.

Das einfache Mahl war gehalten. Herr von Liebenstein wŭnschte nun die Kohlenbrennerei zu besuchen, wohin ihn Baumann sogleich führte.

Der Pfarrer und Herr von Liebenstein’s Söhnchen gingen auch mit. Als sie eben abgegangen waren, fing Frau von Liebenstein zur Köhlerin also an zu reden: Ihr habt da ein wackeres Mädchen, Frau Baumann. Ei doch, war die Antwort derselben, Lyda ist gehorsam und fleißig. – Möchtet ihr mir die Lyda wohl mitgeben auf die Burg, daß sie mir dort zur Hand gehe? fragte Frau von Liebenstein. – Ach! gnädige Frau, erwiederte die Köhlerin, dazu wird sich unsere Lyda nicht schicken. Sie ist selten hier aus der Hütte gekommen, und kennt nicht viel mehr, als sie hier gesehen hat, und kann nicht viel mehr schaffen, als wir hier brauchen. Ich wünsche auch nicht mehr, versetzte Frau von Liebenstein, ich nehme hier immer ein Mädchen aus dem Dorfe, das mir in der Küche helfe.

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Hermann Adam von Kamp: Natur und Menschenleben. G. D. Bädeker, Essen 1831, Seite 24. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Natur_und_Menschenleben_-_Hermann_Adam_von_Kamp.pdf/25&oldid=- (Version vom 4.8.2020)