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zu. Nun trat sie vor, und setzte die Spinnerinnen in nicht geringes Erstaunen. Gott zum Gruß! lieben Leute, rief der Herr von Liebenstein ihnen zu. Sie standen schnell auf, und fast zugleich riefen Mutter und Tochter ihren schönsten Dank.

Auch ich bringe euch den alten lieben Gott zum Gruß, hub darauf der Pfarrer an, und ich muß euch eben sagen, daß wir eine Weile hier vor eurer Hütte zubringen wollen, drinnen wird’s wohl nicht so angenehm seyn, sonst würden wir eintreten.

Sehr willkommen, versetzte die Köhlerinn. Lyda, ruf geschwind den Vater her! Lyda flog wie ein Vogel durchs Gebüsch, und die Mutter holte einige Stühle und einen Tisch für die vornehmen Gäste heraus. Darauf fragte sie, womit sie sonst dienen könne? und man wünschte nichts als eine Schüssel Milch. Währenddem sie diese zurecht machte, unterhielten sich die Gäste von den verschiedenen Ständen der Menschen, und darüber, daß nur Zufriedenheit mit seinem Stande das wahre Glück des Lebens ausmache.

Indem sie sich so unterredeten, kam der braune Köhler. Ehrerbietig zog er sein Käppchen, und hieß Alle willkommen. Die Köhlerinn trug Milch auf, und Lyda legte Löffel vor, die von Buchsbaum geschnitzt, und sehr sauber waren. Baumann und

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Hermann Adam von Kamp: Natur und Menschenleben. G. D. Bädeker, Essen 1831, Seite 23. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Natur_und_Menschenleben_-_Hermann_Adam_von_Kamp.pdf/24&oldid=- (Version vom 4.8.2020)