Seite:Natur und Menschenleben - Hermann Adam von Kamp.pdf/21

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Die Waldröschen, Ewald und Lyda, traten ab, andere traten vor, und die heilige Handlung wurde vom Pfarrer mit Gebet und von der Gemeine mit einem schönen Choralgesange beschlossen. Man zog nach allen Seiten mit vollen Herzen aus der Kirche nach Hause: Baumann mit seiner Frau und Ewald und Lyda in den Wald zu ihrer Hütte.




Lyda verläßt die Hütte ihrer Eltern.

Unweit des Dorfes, wohin der Köhler Baumann zur Kirche gehörte, lag auf einer Höhe eine alte Burg. Diese gehörte einem reichen und edlen Herrn, der sich von Liebenstein nannte. Er hatte der Burgen noch mehrere am Rheine und an dem Neckar, und wohnte bald hier, und bald dort, denn er liebte alle seine lehnpflichtigen Ackerleute gleich, und zeigte ihnen das auch dadurch, dass er seinen Aufenthalt zuweilen bei ihnen nahm. Am liebsten war er auf dieser Burg zur Zeit des Frühlings. Dann nahm er mit seiner Familie Theil an den Vergnügungen der Landleute, und an ihren Festen, die sie in Unschuld und Einfalt feierten. Die Landleute liebten die herrschaftliche Familie sehr, und sahen sie gern in ihrer Mitte.

Empfohlene Zitierweise:
Hermann Adam von Kamp: Natur und Menschenleben. G. D. Bädeker, Essen 1831, Seite 20. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Natur_und_Menschenleben_-_Hermann_Adam_von_Kamp.pdf/21&oldid=- (Version vom 4.8.2020)