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das? – Sehr gut, sprach die Mutter, sie sind ja auch im Walde geboren, und blühen wie die Röslein. Es ist ein lieber Pfarrer. Wie viel Schönes und Frommes hat uns der gute Mann schon gesagt! Denk dir noch den Segen, den er uns sprach, als er uns die Hände zusammenlegte. Nie vergeß ich das Wort: Friede sey mit euch! und eure Seele und Leib bleibe rein und unbefleckt, bis auf den Tag der Zukunft unsers Herrn und Heilandes! – Wohl sprichst du wahr, liebe Frau, versetzte Baumann. Nie kommt man zum Pfarrer, oder er sagt fromme Sprüche. – Was hat er denn noch mehr gesagt? fragte die Frau weiter. Ich kann das alles nicht so behalten, erwiederte Baumann, aber er sagte auch noch, daß wir glücklich wären, daß wir im Walde wohnen. – Und das sind wir auch, sprach die Frau heiter, recht glücklich! Mögens unsere Kinder auch werden!

Bei einem einfachen Festmahle wurde nun in Freundschaft und Liebe gescherzt und erzählt, bis die Schatten der Bäume länger und matter wurden. Bevor sich jedoch die Taufgäste entfernten, machte Baumann den Vorschlag, ob sie nicht ein Liedchen singen wollten. Dieser Tag, sagte er, ist mir so festlich, wie mein Hochzeittag. Liebe Frau, laß uns doch das Liedchen singen, das wir zusammen

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Hermann Adam von Kamp: Natur und Menschenleben. G. D. Bädeker, Essen 1831, Seite 11. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Natur_und_Menschenleben_-_Hermann_Adam_von_Kamp.pdf/12&oldid=- (Version vom 4.8.2020)