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Das Ende.

    Eine Mitleidsthräne falle
    Still auf des Verirrten Grab.
    Junger Pilger, geh’ und walle
    Du den rechten Pfad hinab.
    

Diese schreckliche Nacht hatte die Pfarrfamilie sehr angegriffen. Sie verweilte auf der nächsten Station bis an den Morgen, und eilte dann eine Gegend zu verlassen, die solche fürchterliche Auftritte ihr unvergeßlich machten. Der Verfolg ihres Weges versüßte in etwa das Erlittene durch angenehme Begebenheiten, und sie kam glücklich in die Arme des Großvaters zurück. Nur diesem allein erzählte der Prediger die schauerliche Geschichte. Der Alte schüttelte den Kopf mit den grauen Locken, und Thränen strömten von seinen Wangen. Die Gattin des Pfarrers vermochte die Erzählung nicht mehr anzuhören.

Schon war der Eindruck, den dieses Zusammentreffen auf den Prediger gemacht hatte, durch die Zeit in etwas geschwächt, als ein Brief ankam, der sehr sonderbaren Inhalts war. Eine Gerichtsbehörde einer fernen Gegend ersuchte ihn, zu einem eingezogenen Räuber daselbst zu kommen, indem sein Besuch für denselben wichtig seyn könnte. In diesem Schreiben lag ein offener Brief von der Hand seines Jugendfreundes, des Räuberhauptmanns. Er bat, er

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Hermann Adam von Kamp: Natur und Menschenleben. G. D. Bädeker, Essen 1831, Seite 111. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Natur_und_Menschenleben_-_Hermann_Adam_von_Kamp.pdf/112&oldid=- (Version vom 14.9.2022)