Seite:Natur und Menschenleben - Hermann Adam von Kamp.pdf/11

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Eine Weile blickte er mit Rührung auf die frischen Kinder, die, wie Rosen aus den Knospen, aus den Windeln hervorschauten. Sein Blick fiel dann auf die Rosen vor ihrer Brust. Seyd mir willkommen, Waldröschen, rief er nun aus, seyd mir willkommen! O es wird hier ein Thau über euch gegossen von der Höhe! Wachset und blühet in Einfalt in der Einsamkeit, wie diese Röschen, die genügsam im Walde auf dürrem Boden stehen, und die ebensowohl den Thau des Himmels erhalten, wie ihre Schwestern in den Lustgärten der Erde. – Er verrichtete darauf die heilige Taufhandlung und sprach dann den Segen über die Kinder und die Gemeine aus. Es waren wenige Augen, die dieses anschauten, die nicht feucht geworden waren.

Begleitet von Segenswünschen manches Bekannten, den Baumann auf dem Heimwege antraf, kam der kleine Zug bald wieder in die Hütte unter dem Felsenhang.

Gute Frau, sprach Baumann nach den ersten Begrüßungen, der Herr Pfarrer hat unsern Kindern schöne Namen gegeben. Ei, antwortete, diese, doch wohl die, welche wir wünschten, Ewald und Lyda?

Ja, erwiederte Baumann, auch diese; aber er nannte sie zuerst Waldröschen. Wie gefällt dir

Empfohlene Zitierweise:
Hermann Adam von Kamp: Natur und Menschenleben. G. D. Bädeker, Essen 1831, Seite 10. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Natur_und_Menschenleben_-_Hermann_Adam_von_Kamp.pdf/11&oldid=- (Version vom 4.8.2020)