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und kleiner, als das rechte war, weswegen er in seiner ersten Jugend beständig mit einer Krücke gehen, und bis in seinen Tod immer eine Stütze haben mußte) von dem Professore Disciplinae in Wirzburg nicht aufgenommen. Er ging zurück nach Mergentheim, studirte die Philosophie bey den Capucinern, und half dabey seinen Eltern, welche Handelsleute sind, in ihrem Laden. Im Jahr 1787 trug sich eine traurige Begebenheit zwischen ihm und einem seiner jüngern Brüder zu; indem er denselben, man weiß nicht ob mit Absicht, ober aus Versehen, mit einer Kugelbüchse erschoß, worauf er bis auf das Jahr 1790 unsichtbar ward. Die Capuciner und besonders der damahlige Guardian zu Wirzburg wirkten ihm bey dem Teutschmeister die Erlaubniß aus, sich wieder in Mergentheim sehen zu lassen. Mittlerweile war er in Mainz gewesen, und hatte die Rechtsgelehrsamkeit mit grossem Vortheil studirt. Nach erhaltner Erlaubniß in seine Vaterstadt zurückzukehren, ging er in der Mainzischen Benedictiner Abtey Amorbach in eine Schreiberey, und hatte bald das Glück, selbst als Amtsschreiber angestellt zu werden. Allein wegen seiner damahls schon überhand nehmenden Melancholie, nahm er diese Stelle nicht an, als er bereits in Pflichten genommen werden sollte, und kam hieher, wo er sich den Tod selbst bereitete. – Mehrere Freunde von seinen Eltern riethen denselben öfters, ihren Sohn nicht studiren zu lassen: allein

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Diverse: Miscellaneen in: Journal von und für Franken, Band 4. Raw, Nürnberg 1792, Seite 244. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Miscellaneen_(Journal_von_und_f%C3%BCr_Franken,_Band_4,_2).pdf/4&oldid=- (Version vom 12.9.2022)