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Diverse: Miscellaneen

oder Kammerdiener und Bediente zugegen sind, sondern jedermann, wer er auch sey, kommt allein bey ihm vor, kann ihm also ungestört und mit vollem Vertrauen seinen Zustand und die geheimen Anliegen seines Herzens vortragen.

Die wichtigsten Geschäffte liegen auf dem edeln Minister mit großen Lasten. Man bedenke, was zur Übersicht und Lenkung zwey so großer und in Ansehung ihrer Lage sowohl, als innern Verfassung, merkwürdiger Fürstenthümer erfordert wird; welche Schaaren von Menschen sich täglich von allen Gegenden herbeydrängen, um bey dem gepriesenen Minister Trost, Linderung und Unterstützung zu suchen; welche Aufmerksamkeit, Sorgfalt und Pünctlichkeit dazu gehört, das große Triebwerk der Geschäffte in raschem und doch gleichem und richtigem Gange zu erhalten. Allein mit unbegreiflicher Leichtigkeit thut Hardenberg dieß alles, und zugleich mit einer Heiterkeit und Freundlichkeit, die alle Untergebene, die um und für ihn arbeiten, in Entzücken versetzt und welche durch die Anhäufung der Geschäffte nicht verdunkelt, sondern vielmehr noch erhöht wird.

An dieser großen und seltenen Thätigkeit, an diesem liebevollen Betragen gegen jedermann, an dieser entzückenden Freundlichkeit, die gleich dem Morgenstrale Leben und Freude um sich her verbreitet, an diesem nur für Menschen-Beglückung schlagenden Herzen, an diesem feinen Geschmacke endlich, der den anerkannten Vorzügen des Ministers das edelste Gewand zu geben und sie überall

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Diverse: Miscellaneen in: Journal von und für Franken, Band 2. Raw, Nürnberg 1791, Seite 476. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Miscellaneen_(Journal_von_und_f%C3%BCr_Franken,_Band_2,_4).pdf/3&oldid=- (Version vom 1.8.2018)