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Diverse: Miscellaneen

dirigirender wirklicher geheimer Staats- und Finanzminister unserer beyden Fürstenthümer geworden. Seine großen Geistesvorzüge, besonders seine seltene Gabe, den wichtigsten und größten Gegenstand mit einem Blick zu überschauen und zu fassen; seine ungemeinen Staats- und Finanzkenntnisse; seine Gelehrsamkeit, die er, wie wir unten sehen werden, schon unter seinem Hofmeister auf dem Grunde der alten Litteratur zu bauen anfing, und was wir in dieser Verbindung billig zuerst hätten nennen sollen, sein reiner, tadelloser liebenswürdiger Charakter, nebst seiner ausserordentlichen Klugheit, Menschenliebe und Thätigkeit verdienten auf einen so erhabenen und glänzenden Posten gestellt zu werden. Unser geliebter Fürst, so wie unser ganzes Vaterland, weiß aber auch das Glück, diesen großen Mann zu besitzen, vollkommen zu schätzen. Jener hält den Minister wie sein edelstes Kleinod wehrt, und dieses erkennt dankbar in ihm den Mann, der von der Vorsehung gesendet wurde, viel Segen und Glück über zwey große Fürstenthümer zu verbreiten. Auf dem Dorfe spricht der entfernte Landmann des Ministers Namen eben so ehrerbietig aus, als der nähere Städter in der Residenz: denn jener hat in eben der Stunde offenen Zutritt zu ihm, in welcher dieser bey ihm vorgelassen wird. Hardenberg spricht zu der von ihm vestgesetzten Zeit den ärmsten Bauer mit eben der Sanftmüthigkeit und Milde, mit welcher er den vornehmsten Diener seines Fürsten anhört. Und zwar geschieht dieß nicht, während daß vielleicht auch noch andere Personen

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Diverse: Miscellaneen in: Journal von und für Franken, Band 2. Raw, Nürnberg 1791, Seite 475. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Miscellaneen_(Journal_von_und_f%C3%BCr_Franken,_Band_2,_4).pdf/2&oldid=- (Version vom 1.8.2018)