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hatte: nämlich die armen Seelen hatten zum Beweis ihrer Gegenwart ihre glutheisen Hände auf weiße ihnen zu dem Ende hingebreitete Tüchlein abgedruckt. Die Frau des Centgrafen machte von diesem abscheulichen Abdrucke höchst ehrl. und uneigennützigerweise einen Nachdruck, welcher, wie ein Augenzeuge versichert, noch weit besser gerathen war, als das Original, was doch sonst zwischen Druckern und Nachdruckern des Heil. Röm. Reichs der Fall nicht ist. Allein auch diese verschönerte Beylage war ohne Wirkung. Äusserst aufgebracht über diese Unthätigkeit der Regierung und den immer weiter um sich greifenden Unfug zu Eyershausen faßte ein Pfarrer den Muth, unmittelbar in das Cabinet des gnädigsten Fürsten und Herrn davon zu berichten. Unverzüglich faßte hier der weise Bischoff und Regent den Entschluß, dem Amte aufzutragen: diese Person einzuziehen, sie ins Spital nach Königshofen zu thun und die Sache genau zu untersuchen. In Kurzem entdeckte sich der ganze Betrug. Gewisser Beweis, wie empfänglich für Wahrheit und wie thätig zur Ausrottung des Aberglaubens Franz Ludwig ist: würde der Kenntniß von beyden nur nicht der Zugang bis zu ihm verschlossen!




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Diverse: Miscellaneen in: Journal von und für Franken, Band 2. Raw, Nürnberg 1791, Seite 488. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Miscellaneen_(Journal_von_und_f%C3%BCr_Franken,_Band_2,_4).pdf/15&oldid=- (Version vom 1.8.2018)