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Diverse: Miscellaneen

Ein Wunder wäre es freylich nicht, wenn Schönthal noch im tiefen Abgrunde der Finsterniß vergraben läge. Es ist am Rhein, in Franken und Schwaben bekannt, welcher traurige Proceß seit mehr als 20 Jahren zwischen den Gliedern dieser Abtey und ihren ehemahligen Vorstehern bey den höchsten Reichsgerichten und ihren geistlichen Obern geführt worden. Die Jahre des Processirens, zumahl zwischen Haupt und Gliedern, sind keine günstige Zeit, wo das wohlthätige Licht der Aufklärung und des guten Geschmacks eindringen kann. Parteysucht und Erbitterung der Gemüther gegen einander verhindern da alles Gute. Hierin ist der Grund zu suchen, warum im Kloster Schönthal noch der eine und andere sich nicht empor arbeiten konnte und im Dunkeln blieb. Nichts desto weniger getraue ich mir zu erweisen, daß trotz dieses offenherzigen Geständnisses der Vorrath unaufgeklärter Mitglieder nicht größer und zahlreicher, als in andern Instituten dieser Art ist.

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Unter diese Classe gehört freylich unser lieber Briefsteller P. Raphael. Das wird man ihm aber auch alsdenn nicht so sehr verübeln, wenn man zugibt, daß er von ungemein

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Diverse: Miscellaneen in: Journal von und für Franken, Band 2. Raw, Nürnberg 1791, Seite 324. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Miscellaneen_(Journal_von_und_f%C3%BCr_Franken,_Band_2,_3).pdf/4&oldid=- (Version vom 11.9.2022)