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Diverse: Miscellaneen

Die Lütticher, Brabantischen, und Französischen Unruhen, welche so viele reiche Einwohner aus den tumultuösen Ländern trieben, die Durchzüge der vielen K. K. Truppen mögen auch an dem Mangel der Scheidemünzen ihren guten Antheil haben. Die umlaufende Geldmasse wurde im erstern Falle überhaupt vermindert, und dadurch fremden Geldsorten, (wenn schon von geringerem Gehalte, oder Schrot und Korn) um des täglichen Bedürfnisses willen, der Eingang wo nicht eröffnet, doch gewiß sehr erleichtert. Im zweyten Falle mußten die Löhnungen der marschirenden Truppen, so wie andere kleine Ausgaben, größtentheils in Scheidemünze des einquartirenden Landes bezahlet werden, wodurch gewiß mehrere Tausend Gulden aus den Fürstenthümern des Fränkischen Kreises in andere Länder gebracht wurden: und wohl auch an den Rhein und die Maaß hinabgekommen seyn möchten. Bey dem dermahligen Geldmangel in Holland, ist es wohl so unwahrscheinlich nicht, daß der Wirzb. Schillinger als Stüver cursire; oder als 2 Sousstück im Elsaß und Lothringen: denn, wären unsere Schillinger nur in die Nachbarschaft gereist, so würden solche eher wieder zurück gekommen seyn; so aber sieht man, daß sich dieselben täglich mehr entfernen.

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Andere Ursachen des Mangels der Wirzb. Scheidemünzen wüßte ich nicht aufzufinden. Ich wünschte, daß das Hochstift Wirzburg für etwa 10000 fl. Schillinger und Dreyer münzen lassen

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Diverse: Miscellaneen in: Journal von und für Franken, Band 2. Raw, Nürnberg 1791, Seite 342. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Miscellaneen_(Journal_von_und_f%C3%BCr_Franken,_Band_2,_3).pdf/22&oldid=- (Version vom 11.9.2022)