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Diverse: Miscellaneen

5.

Im Wirzburgischen sind die Capitalien der milden Stiftungen an die Hochstiftsämter vertheilt worden, um bey jedem daraus eine Nothcasse zu errichten, aus welcher die Unterthanen das Nöthige zum Viehankauf gegen landesübliche Zinsen erhalten, und in kleinen Summen wieder abtragen können, damit sie nicht genöthigt sind, durch Borgen bey den Juden, in deren Händen der Viehhandel ist, sich vervortheilen zu lassen.

In eben diesem Lande sind, besonders zum Besten des bedrängten Häckerstandes, 21/2 simpla vom Weggeld nachgelassen worden, welches fürs ganze Land 25000 fl. Frk. betragen soll.


6.

Warum die Scheidemünze im Hochstifte Wirzburg so sehr mangelt, glaube ich einigermassen beantworten zu können. Die Wirzburger Schillinger und Dreyer, besonders die doppelschlägigen, gelten in der Röhne und im Odenwalde 3 und 1 Kreuzer; ja die Dreyer gehen für Kreuzer in den meisten angränzenden fremden Herrschaften. Es ist also kein Wunder, daß im Hochstifte die eigenen Scheidemünzen fehlen. Die Schillinger sind 6 lot 3 gr. feinhältig, und die Dreyer größtentheils 4 lötig, übertreffen daher manche 3 und 1 Kreuzerstücke anderer Herrschaften, müssen ganz natürlich bey dermahligen höhern Silberpreis, die Kipperey und Wipperey unterhalten, und dem Hochstifte geringere Sorten zubringen.

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Diverse: Miscellaneen in: Journal von und für Franken, Band 2. Raw, Nürnberg 1791, Seite 341. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Miscellaneen_(Journal_von_und_f%C3%BCr_Franken,_Band_2,_3).pdf/21&oldid=- (Version vom 11.9.2022)