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Mannes geführt hat. Denn ich habe wenige Geschäfftsmänner kennen lernen, die bey ungemeinen Wissenschaften und Geistesanlagen, einen so unbefleckten und edeln Charakter besessen hätten als B. Daher konnte seine Seele nie von den schrecklichen Ungeheuern der Schikane, Rache, Verfolgung und Unterdrückung in irgend eine Versuchung geführt werden. Eben so wichtig als gefährlich war die Bahn, die er bey der an ihn geschehenen Aufforderung zu gehen hatte. Allein er beeidete sich gleichsam selbst, ehe er Berlin verließ, bey den mit so vieler Schwierigkeit verknüpften Geschäfften, die seiner in den Fränkischen Fürstenthümern warten würden, als gewissenhafter Mann und als Menschenfreund treu und gerade zu verfahren, und keinem, er sey wer er wolle, im Geringsten wehe zu thun. Daher floßen ihm auch, als er uns verließ, aus aller Augen Thränen entgegen, nicht wie sie der Unterdrückte, der seine Rache Gott befiehlt, im Stillen über den harten, mächtigern Verfolger weint, sondern wie sie die gerührte Wehmuth vergießt, die sich eines großen Gutes beraubt sehen soll. Denn der Edle hielt sowol hier, als in Anspach strenge über seinen Vorsatz. Wie oft hätte er, da der Marggraf das unumschränkteste

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Diverse: Miscellaneen in: Journal von und für Franken, Band 2. Raw, Nürnberg 1791, Seite 333. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Miscellaneen_(Journal_von_und_f%C3%BCr_Franken,_Band_2,_3).pdf/13&oldid=- (Version vom 11.9.2022)