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sind; daß also, wenn ich hier mit einer gewissen Wärme erzähle, der Gegenstand meiner Beschreibung wenigstens doppelt bemerkungswehrt seyn muß. Ich habe das Zeugniß mehrerer Reisenden für mich. Sie finden keine Schauer erregende Schweizergegenden – aber, ein Thal, welches die Seele im heitern Gleichgewicht erhält, und ungleich sanfter, als schroffe Gebirgsgegenden, bewegt. Und nun meinen Fund in diesem Thal!

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Ich ging eben an einer alten, bußwürdigen, in der Geschichte des Mönchswesens aber bemerkungswehrten Kirche – (sie heißt die Coboldzelle) – vorbey, als mir ein, dem Anschein nach, tölpischer Mensch begegnete. Es fehlte wenig, ich hätte ihn unbemerkt vorbeygehen lassen, aber immer würde michs reuen, wenn dieß geschehen wäre. Er ging, mit dem Reisbley in der einen, und einer Mappe in der andern Hand verschiednemahle um dieß Gebäude – blieb stehen, schien mit seinen Augen abzumessen, und trug dann in die Mappe etwas ein. Das gar nicht empfehlenswehrte Äussere dieses Menschen, und das, was ich ihn vornehmen sahe, schuf die sonderbarste Empfindung in meine Seele, welche sich endlich in Neugierde auflöste. Ich schlich

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Diverse: Miscellaneen in: Journal von und für Franken, Band 1. Raw, Nürnberg 1790, Seite 335. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Miscellaneen_(Journal_von_und_f%C3%BCr_Franken,_Band_1,_3).pdf/5&oldid=- (Version vom 9.3.2019)