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Herman Melville Übersetzt von Rudolph Garrigue: Vier Monate auf den Marquesas-Inseln oder ein Blick auf Polynesisches Leben
1. Theil

beibehielt, die nur hie und da von einer Reihe von Bergrücken mit den dazwischen liegenden Thälern unterbrochen wurde, deren meist sehr abschüssige Seiten mit üppigem Grün bewachsen waren; auch sahen wir hie und da kleine Baumgruppen, unter welchen jedoch keine derjenigen Fruchtbäume waren, auf deren Segen wir zu unserer Erhaltung so sicher gerechnet hatten.

Dies war eine sehr unerwartete Entdeckung, die unsere Pläne gänzlich zu vernichten drohte, denn wir durften nicht daran denken, an der Seite von Nukuheva nach Nahrung hinabzusteigen. Sollten wir genöthigt sein, zu diesem Zwecke den Rückweg einzuschlagen, so liefen wir große Gefahr, auf Eingeborne zu stoßen, die, wenn sie uns nichts Schlimmeres anthaten, uns jedenfalls nach dem Schiffe zurückgebracht haben würden, um den Lohn in Cattun und Flitterkram zu verdienen, den unser Schiffer zweifelsohne für unsere Wiedereinbringung ausgesetzt hatte.

Was also sollten wir thun? Die Dolly würde vielleicht in den nächsten zehn Tagen nicht segeln, und wie sollten wir so lange unser Leben fristen? Ich bereute bitter, nicht einen Vorrath von Schiffszwieback mitgenommen zu haben, was so leicht hätte geschehen können. Mit kläglichem Gesichte gedachte ich jetzt der ärmlichen Handvoll Brot, die ich in meine Brusttasche gesteckt hatte, und ich war begierig, wie viel davon die etwas unzarte Behandlung beim Ersteigen

Empfohlene Zitierweise:
Herman Melville Übersetzt von Rudolph Garrigue: Vier Monate auf den Marquesas-Inseln oder ein Blick auf Polynesisches Leben, 1. Theil. Gustav Mayer, Leipzig 1847, Seite 79. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Melville-Vier_Monate_auf_den_Marquesas-Inseln._Teil_1.djvu/89&oldid=- (Version vom 1.8.2018)