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Herman Melville Übersetzt von Rudolph Garrigue: Vier Monate auf den Marquesas-Inseln oder ein Blick auf Polynesisches Leben
1. Theil

Da uns daran lag, möglichst schnell ins Gebirge zu gelangen, so beschlossen wir, uns so wenig wie möglich mit überflüssigen Dingen zu belästigen; demgemäß begnügten wir uns, während die Andern sich ausstaffirten, augenscheinlich in der Absicht, Parade zu machen, mit neuen starken Segeltuchshosen, zweckmäßigen Schuhen und schweren Havre-Röcken, und ein Payta-Hut vollendete unsern Anzug.

Als die Andern sich darüber wunderten, sagte Tobias in seiner komisch-ernsten Weise, die Andern möchten thun, was ihnen gefiele, allein er wolle seine Landgangs-Kleider, für die spanische Küste aufheben, wo es noch von Belang sei, ob ein Matrose sein Halstuch gut oder schlecht knotete; aber für einen Haufen heidnischer Sansculotts sei er nicht gesonnen, seine Kiste auszupacken, sondern viel eher geneigt, selbst in puris unter ihnen zu erscheinen. Die Leute lachten über seinen drolligen Einfall, wie sie es nannten, und so entgingen wir dem Verdacht.

Es mag sonderbar scheinen, daß wir, unsern eignen Schiffsgenossen gegenüber, so behutsam waren, aber es waren einige darunter, die, hätten sie nur die leiseste Ahnung von unserm Vorhaben gehabt, in der Hoffnung auf eine unbedeutende Belohnung uns augenblicklich an den Capitain verrathen haben würden.

Sobald zwei Glasen geschlagen waren, erhielt die beurlaubte

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Herman Melville Übersetzt von Rudolph Garrigue: Vier Monate auf den Marquesas-Inseln oder ein Blick auf Polynesisches Leben, 1. Theil. Gustav Mayer, Leipzig 1847, Seite 68. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Melville-Vier_Monate_auf_den_Marquesas-Inseln._Teil_1.djvu/78&oldid=- (Version vom 1.8.2018)