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Herman Melville Übersetzt von Rudolph Garrigue: Vier Monate auf den Marquesas-Inseln oder ein Blick auf Polynesisches Leben
1. Theil

bemannt sein, Euch ans Land zu bringen. Gott sei Eurer Seele gnädig!“

Der Ausdruck auf den Gesichtern der Steuerbordwache bei dieser Rede war höchst verschieden, aber beim Schluß derselben trat eine einmüthige Bewegung nach dem Vordercastell ein und wir waren alle emsig beschäftigt, uns für den Festtag fertig zu machen, den uns der Schiffer so ominös angekündigt hatte. Während dieser Vorbereitungen wurde seine Rede in keineswegs gemäßigten Ausdrücken commentirt, und Einer unter uns, der ihn erst als einen lügnerischen Hund bezeichnet hatte, welcher einem armen Kerl nicht eine Stunde Freiheit gönne, rief fluchend aus: „Aber Du wirst mich nicht durch Furcht um meine Freiheit bringen, alter Hahn, mit all’ Deinem Gekrähe, denn ich ginge ans Land, selbst wenn jedes Steinchen am Strande eine glühende Kohle wäre, und jeder Baumstrunk ein Rost, und wenn die Cannibalen da ständen, um mich lebendig zu braten.“

Der Geist dieser Rede theilte sich allen den Leuten mit und wir beschlossen, trotz des Capitains Gekrächze, einen lustigen Tag zu haben.

Aber Tobias und ich, wir hatten unser eignes Spiel zu spielen und benutzten die Verwirrung, die immer herrscht, wenn eine Mannschaft sich zum Landgange vorbereitet, um uns zu besprechen und unsere Vorkehrungen zu vollenden.

Empfohlene Zitierweise:
Herman Melville Übersetzt von Rudolph Garrigue: Vier Monate auf den Marquesas-Inseln oder ein Blick auf Polynesisches Leben, 1. Theil. Gustav Mayer, Leipzig 1847, Seite 67. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Melville-Vier_Monate_auf_den_Marquesas-Inseln._Teil_1.djvu/77&oldid=- (Version vom 1.8.2018)