Herman Melville Übersetzt von Rudolph Garrigue: Vier Monate auf den Marquesas-Inseln oder ein Blick auf Polynesisches Leben 1. Theil | |
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gegen Eins, Jungens, wenn Ihr ans Land geht, kriegt Ihr irgend einen Skandal und der wird Euer Ende; denn wenn die tättowirten Schurken Euch nur erst eine Strecke in ihr Thal hinein haben, so erwischen sie Euch – darauf könnt Ihr fluchen. Genug weiße Männer sind hier ans Land gegangen und nie wieder gesehen worden. Da ging z. B. die alte Dido hier vor zwei Jahren vor Anker und gab einer Wache Urlaub ans Land; von den Kerlen hörte man über eine Wochelang nichts – die Eingebornen schworen, daß sie nichts von ihnen wüßten – und nur drei kamen überhaupt wieder ans Schiff, wovon dem Einen das Gesicht für ewige Zeiten geschändet war, indem die verdammten tättowirten Heiden ihn quer über seine Gallion tättowirt hatten. Aber zu Euch reden ist nutzlos, denn Ihr geht doch, das sehe ich klar, und Alles, was ich Euch noch zu sagen habe, ist daher, daß mich die Schuld nicht trifft, wenn die Wilden Euch fricassiren. Übrigens bleibt Euch eine Hoffnung, ihnen zu entgehen, wenn Ihr Euch in der Nähe des französischen Lagers haltet und vor Sonnenuntergang wieder an Bord kommt. Dessen gedenket, wenn Ihr auch alles Andere von meiner Rede vergeßt. So, vorwärts nun und takelt Euch auf und seid bereit, wenns fortgeht. Um zwei Glasen[1] wird das Boot
- ↑ Neun Uhr.
Herman Melville Übersetzt von Rudolph Garrigue: Vier Monate auf den Marquesas-Inseln oder ein Blick auf Polynesisches Leben, 1. Theil. Gustav Mayer, Leipzig 1847, Seite 66. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Melville-Vier_Monate_auf_den_Marquesas-Inseln._Teil_1.djvu/76&oldid=- (Version vom 1.8.2018)