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Herman Melville Übersetzt von Rudolph Garrigue: Vier Monate auf den Marquesas-Inseln oder ein Blick auf Polynesisches Leben
1. Theil

Auskunft über die Insel und ihre Bewohner zu verschaffen, um danach den Plan zu meiner Flucht zu machen. Den Erfolg dieser Forschungen will ich hier erzählen, damit die folgenden Mittheilungen verständlicher werden.

Die Bucht von Nukuheva, in welcher wir lagen, ist eine Wasserfläche, deren Gestalt dem innern Raum in einem Hufeisen nicht unähnlich ist. Ihr Umfang beträgt etwa neun englische Meilen. Von der See gelangt man durch eine enge Einfahrt hinein, die an jeder Seite zwei Zwillings-Inselchen hat, welche sich kegelförmig etwa fünfhundert Fuß aus dem Wasser erheben. Von diesen Inseln aus fällt die Küste zu beiden Seiten zurück und bildet einen tiefen Halbkreis.

Vom Rande des Wassers erhebt sich das Land gleichförmig an allen Seiten mit grünen sanften Abhängen, bis es sich von anmuthigen Hügeln zu mächtigen und majestätischen Höhen aufthürmt, deren blauen Umrisse die Landschaft ringsumher begrenzen. Der wunderbar schöne Anblick der Küste wird noch durch tiefe Schluchten erhöht, die in fast gleichen Entfernungen von einander bis ans Wasser herablaufen, als wenn sie wie Strahlen von einem Mittelpunkt ausliefen, und deren fernes Ende sich im Schatten der Berge verliert. Von jedem dieser kleinen Thäler fließt ein klarer Strom herab, der dann und wann die Gestalt eines kleinen Wasserfalls bildet, dann dem Auge entschwindet,

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Herman Melville Übersetzt von Rudolph Garrigue: Vier Monate auf den Marquesas-Inseln oder ein Blick auf Polynesisches Leben, 1. Theil. Gustav Mayer, Leipzig 1847, Seite 44. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Melville-Vier_Monate_auf_den_Marquesas-Inseln._Teil_1.djvu/54&oldid=- (Version vom 1.8.2018)