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Herman Melville Übersetzt von Rudolph Garrigue: Vier Monate auf den Marquesas-Inseln oder ein Blick auf Polynesisches Leben
1. Theil

Nachdem ich dieses über die gewöhnliche Länge von Südsee-Reisen gesagt habe, und dem Leser ferner sage, daß die unsrige eben erst begonnen hatte, da wir nur funfzehn Monate vom Hause fort waren, und selbst da noch als neue Ankömmlinge begrüßt und um Neuigkeiten angesprochen wurden, so wird man begreifen, daß der Blick in die Zukunft wenig Ermuthigendes hatte, namentlich da ich stets das Vorgefühl einer schlechten Reise gehabt hatte, welches durch unsere Erfahrungen auch bewährt worden war.

Ich kann hier hinzufügen und auf mein Ehrenwort versichern, daß, obgleich mehr als drei Jahre verflossen sind, seitdem ich die Dolly verließ, sie noch immer im stillen Meere kreuzt, und erst vor einigen Tagen sah ich sie rapportirt als bei den Sandwichs-Inseln angelaufen und auf dem Wege nach der Japanesischen Küste begriffen.

Aber auf meine Geschichte zurückzukommen. Unter den mitgetheilten Umständen und ohne die geringste Aussicht, sie verbessert zu sehen, wenn ich am Bord der Dolly bliebe, entschloß ich mich kurz, sie zu verlassen: es war nicht eben rühmlich, mich von denen fortzuschleichen, die mir Unrecht und Unbill zugefügt hatten, welches ich nicht vergelten konnte; aber wie hätte ich anders handeln können, da es die einzige Alternative war, die mir übrig blieb? Als mein Entschluß gefaßt war, suchte ich mir alle mögliche

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Herman Melville Übersetzt von Rudolph Garrigue: Vier Monate auf den Marquesas-Inseln oder ein Blick auf Polynesisches Leben, 1. Theil. Gustav Mayer, Leipzig 1847, Seite 43. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Melville-Vier_Monate_auf_den_Marquesas-Inseln._Teil_1.djvu/53&oldid=- (Version vom 1.8.2018)