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Herman Melville Übersetzt von Rudolph Garrigue: Vier Monate auf den Marquesas-Inseln oder ein Blick auf Polynesisches Leben
1. Theil

Zeit von der Schiffsmannschaft verzehrt werden sollte, ist mir das Herz schwer geworden.

Obgleich im Allgemeinen ein Schiff, welches in der Jagd auf Wallfische Unglück hat und seine Räume nur sehr langsam füllt, seine Kreuzfahrten nach Fischen nur so lange fortsetzt, bis die Provisionen bis auf das zur Rückreise nöthige Quantum aufgezehrt sind und dann ruhig in die Heimath zurückkehrt; so giebt es doch Fälle, in welchen eigensinnige Capitaine selbst dieses natürliche Hinderniß besiegen und mit erneutem Eifer und ungebrochener Ausdauer auf eine neue Fahrt gehen, nachdem sie die Früchte ihrer angestrengten Bemühungen in irgend einem fernen Hafen von Chili oder Peru gegen neue Provisionen vertauscht haben. Vergebens schreien die Rheder und treiben zur Rückreise, damit er um ihretwillen nur das Schiff nach Hause bringe, da es den Anschein habe, als wolle es ihm nicht glücken, seine Räume zu füllen. Gott bewahre! Er hat ein Gelübde gethan, entweder das Schiff mit gutem Spermaceti zu füllen oder nie wieder auf einer Yankee-Rhede vor Anker zu gehen.

Ich kannte einen Wallfischfänger, der nach vieljähriger Abwesenheit für verloren gehalten wurde. Die letzten Nachrichten von ihm meldeten, er habe eine der vielen Inseln der Südsee berührt, deren ungewisse Lage die neuen Südseekarten sich fortwährend zu bestimmen bemühen. Nach

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Herman Melville Übersetzt von Rudolph Garrigue: Vier Monate auf den Marquesas-Inseln oder ein Blick auf Polynesisches Leben, 1. Theil. Gustav Mayer, Leipzig 1847, Seite 41. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Melville-Vier_Monate_auf_den_Marquesas-Inseln._Teil_1.djvu/51&oldid=- (Version vom 1.8.2018)