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Herman Melville Übersetzt von Rudolph Garrigue: Vier Monate auf den Marquesas-Inseln oder ein Blick auf Polynesisches Leben
1. Theil

im Gange waren und ein panischer Schrecken sich über die ganze Insel verbreitete. Viele O’Tahaitier waren gleich entschlossen, ihre Zuflucht zu den Waffen zu nehmen und den Feind von ihren Küsten zu vertreiben, aber endlich gewannen friedlichere und schwächere Rathschläge die Oberhand. Die unglückliche Königin Pomare, unfähig, die drohende Gefahr abzuwenden, erschrocken über die Arroganz des frechen Franzosen und vollkommen zur Verzweiflung getrieben, floh Nachts in einem Canoe nach Emio.

Während der Dauer des panischen Schreckens ereignete sich ein Beispiel weiblichen Heldenmuths, dessen Mittheilung ich nicht unterlassen kann.

Auf dem Gebiete des britischen Consuls Pritchard, welcher gerade abwesend war, indem er sich auf einer Reise nach London befand, wehte wie gewöhnlich während des Tages die englische Consulatsflagge an einer wenige Ellen vom Strande und Angesichts der Fregatte aufgepflanzten hohen Stange. Eines Morgens erschien in der Verranda vor Herrn Pritchards Hause ein Offizier an der Spitze einer Abtheilung französischer Mannschaft und verlangte in gebrochenem Englisch die Frau vom Hause zu sprechen. Sie erschien alsobald, und der höfliche Franzose richtete mit seiner besten Verbeugung und in süßem Tone seine Botschaft aus, indem er zugleich mit den Nesteln spielte, die auf seiner Brust

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Herman Melville Übersetzt von Rudolph Garrigue: Vier Monate auf den Marquesas-Inseln oder ein Blick auf Polynesisches Leben, 1. Theil. Gustav Mayer, Leipzig 1847, Seite 35. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Melville-Vier_Monate_auf_den_Marquesas-Inseln._Teil_1.djvu/45&oldid=- (Version vom 1.8.2018)