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Herman Melville Übersetzt von Rudolph Garrigue: Vier Monate auf den Marquesas-Inseln oder ein Blick auf Polynesisches Leben
1. Theil

aber die Regungen ihres Grolls wurden durch ihre Furcht vor den schwimmenden Batterieen neutralisirt, welche ihre verhängnißvollen Schlünde nicht auf Festungen oder Redouten, sondern auf ein Häuflein Bambushütten in einem Cocoswäldchen gerichtet hielten! Ein tapferer Krieger war ohne Zweifel dieser Admiral Du Petit Thouars, aber auch ein vorsichtiger. Vier schwere zweideckige Fregatten und drei Corvetten, um ein Häuflein nackter Heiden zu unterjochen! Achtundsechszig-Pfünder, um Hütten von Cocosstämmen zu zerstören und Congrevesche Racketen, um ein paar Canoes in Brand zu stecken!

In Nukuheva waren etwa hundert Soldaten am Lande. Sie lagerten in Zelten, die aus Sparren und alten Segeln des Geschwaders zusammengesetzt waren. Diese standen innerhalb einer Redoute mit ein paar Neun-Pfündern versehen und mit einem Graben umzogen. Jeden zweiten Tag wurden die Truppen in militairischer Haltung nach einem benachbarten flachen Platz geführt und stundenlang in allen möglichen Evolutionen geübt, während die Eingebornen sie mit ebenso viel Bewunderung als Haß umgaben. Ein Regiment der alten Garde hätte bei einer Sommer-Revue auf den elysäischen Feldern keine correctere Haltung zeigen können. Die Offiziersuniformen strotzten von Gold und Stickerei, als ob sie geradezu darauf berechnet wären die Insulaner zu blenden, und sahen aus,

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Herman Melville Übersetzt von Rudolph Garrigue: Vier Monate auf den Marquesas-Inseln oder ein Blick auf Polynesisches Leben, 1. Theil. Gustav Mayer, Leipzig 1847, Seite 31. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Melville-Vier_Monate_auf_den_Marquesas-Inseln._Teil_1.djvu/41&oldid=- (Version vom 1.8.2018)