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Herman Melville Übersetzt von Rudolph Garrigue: Vier Monate auf den Marquesas-Inseln oder ein Blick auf Polynesisches Leben
1. Theil

der diese sonderbare Art, seine Waaren zu Markte zu bringen, angenommen hatte. Die Cocosnüsse waren alle an einander befestigt mit Streifen von ihrem eignen Bast, die theils von der Schale abgerissen und leicht mit einander verbunden waren. Der Eigenthümer steckte seinen Kopf in die Mitte der Früchte und bewegte sie vorwärts, indem er unter dem Wasser mit den Füßen ausgriff.

Ich war einigermaßen erstaunt, unter der Menge der uns umgebenden Insulaner nicht ein einziges Weib zu sehen. Damals wußte ich noch nicht, daß kraft des „Taboo“ der Gebrauch der Canoes überall auf der Insel dem ganzen weiblichen Geschlecht auf das strengste untersagt, und es sein Tod ist, selbst eins am Lande zu besteigen, wenn es trocken gelegt ist; daher gebraucht jede zu Wasser reisende marquesische Dame die Ruder ihres eignen schönen Körpers.

Wir waren bis etwa auf anderthalb englische Meilen an das Ende der Bucht herangekommen, als einige Insulaner, denen es auf die Gefahr hin, ihre Canoes zu kentern, endlich gelungen war unsern Bord zu erklimmen, unsere Aufmerksamkeit auf eine sonderbare Bewegung im Wasser in gerader Richtung vor dem Schiffe lenkten. Wir glaubten erst, sie werde durch einen Schwarm von Fischen verursacht, die unter der Oberfläche der Wassers spielten, aber unsere wilden Freunde versicherten uns, sie werde von

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Herman Melville Übersetzt von Rudolph Garrigue: Vier Monate auf den Marquesas-Inseln oder ein Blick auf Polynesisches Leben, 1. Theil. Gustav Mayer, Leipzig 1847, Seite 25. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Melville-Vier_Monate_auf_den_Marquesas-Inseln._Teil_1.djvu/35&oldid=- (Version vom 1.8.2018)