Herman Melville Übersetzt von Rudolph Garrigue: Vier Monate auf den Marquesas-Inseln oder ein Blick auf Polynesisches Leben 1. Theil | |
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hat. Sie bilden ein Dreieck und liegen zwischen 8° 38″ und 9° 32″ südlicher Breite bei 129° 20′ und 140° 10′ westlicher Länge von Greenwich. Mit wie wenigem Recht sie als eigne Gruppe bezeichnet werden, geht gleich daraus hervor, daß sie in unmittelbarer Nachbarschaft der andern Inseln liegen, d. h. weniger als einen Grad nördlich und westlich von denselben, sowie daraus, daß ihre Bewohner die marquesische Sprache sprechen, auch ihre Gesetze, Religion und allgemeinen Gebräuche dieselben sind. Der einzige Grund, warum sie so eigenmächtig ausgezeichnet wurden, mag die sonderbare Thatsache sein, daß ihre Existenz der Welt bis zum Jahre 1791 gänzlich unbekannt war; dann entdeckte sie Capitain Ingraham von Boston in Massachusetts, beinahe zwei Jahrhunderte später, als die Entdeckung der Nachbar-Inseln durch den Agenten des spanischen Vicekönigs. Nichtsdestoweniger werde ich dem Beispiele der meisten Reisenden folgen und sie als zur Zahl der Marquesas-Inseln gehörig behandeln.
Nukuheva ist die bedeutenste dieser Inseln, die einzige, an welcher Schiffe oft anlegen und wird als der Platz gefeiert, an welchem der kühne Capitain Porter im letzten Kriege zwischen England und den Vereinigten Staaten seine Schiffe ausbesserte, um dann Streifereien gegen die Wallfischfänger zu machen, die unter feindlicher Flagge die benachbarten Meere durchkreuzten. Die Insel ist etwa 20
Herman Melville Übersetzt von Rudolph Garrigue: Vier Monate auf den Marquesas-Inseln oder ein Blick auf Polynesisches Leben, 1. Theil. Gustav Mayer, Leipzig 1847, Seite 19. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Melville-Vier_Monate_auf_den_Marquesas-Inseln._Teil_1.djvu/29&oldid=- (Version vom 1.8.2018)