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Herman Melville Übersetzt von Rudolph Garrigue: Vier Monate auf den Marquesas-Inseln oder ein Blick auf Polynesisches Leben
1. Theil

auf der Oberfläche, die in den Sonnenstrahlen glitzerten. Jeden Augenblick erhob sich unter dem Bug ein Schwarm fliegender Fische, um im nächsten wie ein Silberregen wieder ins Meer zurückzufallen. Dann sah man den schönen Albatroß mit seinen glänzenden Seiten oben in den Lüften segeln und oft, in Bogen herabstürzend, unter der Oberfläche des Wassers verschwinden. In weiter Ferne sah man den hohen Wasserstrahl des Wallfisches und näher den lauernden Hai, den schurkischen Wegelagerer der See, der sich heranschlich und uns aus vorsichtiger Entfernung mit seinem bösen Blick betrachtete. Zuweilen trieben formlose Ungeheuer der Tiefe sich auf der Oberfläche umher und wenn wir uns näherten versanken sie langsam in den blauen Krystall und entschwanden dem Blicke. Aber das Charakteristische der Gegenden, das den tiefsten Eindruck machte, war die fast nie unterbrochene Stille, die über Himmel und Wasser ausgebreitet war. Man hörte nicht einen Laut; nur gelegentlich das Schnaufen eines Nordkapers und das Plätschern des Wassers am Bug.

Als wir dem Lande näher kamen, begrüßte ich mit Freuden das Erscheinen unzähliger Seevögel. Krächzend und wirbelnd in gewundenen Kreisen begleiteten sie das Schiff und setzten sich bisweilen auf unsere Raaen und Stangen. Der kühne Vogel mit der Piratenphysiognomie, gewöhnlich

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Herman Melville Übersetzt von Rudolph Garrigue: Vier Monate auf den Marquesas-Inseln oder ein Blick auf Polynesisches Leben, 1. Theil. Gustav Mayer, Leipzig 1847, Seite 17. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Melville-Vier_Monate_auf_den_Marquesas-Inseln._Teil_1.djvu/27&oldid=- (Version vom 1.8.2018)