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Herman Melville Übersetzt von Rudolph Garrigue: Vier Monate auf den Marquesas-Inseln oder ein Blick auf Polynesisches Leben
1. Theil

ausgerissen und ins Feuer geworfen, und der geviertheilte Körper mit dem abgehauenen Kopf wurde auf Stangen gesteckt, um angesichts aller Menschen zu verfaulen und von den Vögeln gefressen zu werden!!

Die teuflische Geschicklichkeit, die wir bei der Erfindung aller Arten von todtbringenden Maschinen entwickeln, die Rachsucht unserer Kriegsführung und das Elend und die Noth, die durch unsere Kriege hervorgerufen werden, sind an und für sich schon Beweise genug, daß der Weiße das grausamste Geschöpf auf Gottes Erde ist.

Die überlegte Grausamkeit der Weißen zeigt sich in vielen Einrichtungen in meinem eignen Vaterlande. Namentlich ist in einem der vereinigten Staaten eine Anstalt begründet, die sich rühmt, aus Menschlichkeit hervorgegangen zu sein. Man hält es für menschlicher, die Missethäter auszurotten, indem man das Blut tropfenweise in ihren Adern austrocknet, welches man zu feige ist mit einem Schlage zu vergiessen, der den Leiden derselben mit einem Male ein Ende machen würde; man hält es für edler und mehr dem Zeitgeist entsprechend, als die alte Todesstrafe auf dem Schaffot; und welche Sprache hätte wol Worte um die unendlichen Schrecken zu beschreiben, welche wir über diese Unglücklichen bringen, die wir in den kleinen Zellen unserer Gefängnisse einmauern zu ewiger Einsamkeit, inmitten der dichtesten Bevölkerung!

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Herman Melville Übersetzt von Rudolph Garrigue: Vier Monate auf den Marquesas-Inseln oder ein Blick auf Polynesisches Leben, 1. Theil. Gustav Mayer, Leipzig 1847, Seite 241. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Melville-Vier_Monate_auf_den_Marquesas-Inseln._Teil_1.djvu/251&oldid=- (Version vom 1.8.2018)