Herman Melville Übersetzt von Rudolph Garrigue: Vier Monate auf den Marquesas-Inseln oder ein Blick auf Polynesisches Leben 1. Theil | |
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diese Fälle kommen mir jetzt so lächerlich vor, daß ich nicht umhin kann, sie zu erzählen.
Die wenigen Sachen, welche wir von Nukuheva mitgenommen und beim Herabsteigen in das Thal abwechselnd getragen hatten, waren, wie ich erzählt habe, in ein kleines Bündel zusammengebunden. Dieses hatte ich die erste Nacht als Kopfkissen gebraucht; aber als ich es am nächsten Morgen öffnete, um den Wilden den Inhalt zu zeigen, betrachteten sie die verschiedenen Sachen mit einer Bewunderung, als wären es Diamanten gewesen, und bestanden darauf, es müsse besser aufbewahrt werden. Es wurde also an eine Schnur gebunden und bis unter den Dachrücken hinaufgewunden, wo es gerade über meinem gewöhnlichen Platze hing. Wünschte ich etwas daraus, so hatte ich nur die Schnur, die neben mir befestigt war, zu fassen und das Bündel herabzulassen. Das war erstaunlich bequem und ich verfehlte nicht, den Eingebornen meine Bewunderung ihrer Erfindung zu erkennen zu geben. Der Hauptinhalt des Bündels war ein Rasirzeug, ein Vorrath von Nadeln und Zwirn, einige Pfund Tabak und ein Paar Ellen bunter Kattun.
Ich hätte schon erwähnen sollen, daß ich bald nach dem Verschwinden des Tobias, in Betracht der Ungewißheit des Zeitraumes, den ich würde im Thale bleiben müssen (wenn ich überhaupt je würde fliehen können) und in
Herman Melville Übersetzt von Rudolph Garrigue: Vier Monate auf den Marquesas-Inseln oder ein Blick auf Polynesisches Leben, 1. Theil. Gustav Mayer, Leipzig 1847, Seite 233. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Melville-Vier_Monate_auf_den_Marquesas-Inseln._Teil_1.djvu/243&oldid=- (Version vom 1.8.2018)