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Herman Melville Übersetzt von Rudolph Garrigue: Vier Monate auf den Marquesas-Inseln oder ein Blick auf Polynesisches Leben
1. Theil

Capitel XVI.

Melancholischer Zustand – Ereigniß im Ti – Anekdote von Marheyo – Scheren des Hauptes eines Kriegers.

Wenn ich an diese Zeit zurückdenke, und mir die unzähligen Beweise von Liebe und Achtung, welche ich von den Eingebornen des Thales erhielt, ins Gedächtniß zurückrufe, so kann ich nicht begreifen, wie trotz so vieler tröstender Umstände mein Gemüth von so schwarzen Ahnungen geplagt und der tiefsten Melancholie verfallen sein konnte. Freilich waren die verdächtigen Umstände bei dem Verschwinden meines Cameraden hinreichend, um mein Mißtrauen gegen die Wilden zu rechtfertigen, in deren Gewalt ich mich doch befand, namentlich wenn ich dabei bedachte, daß diese Leute, trotz ihrer Güte und Zuvorkommenheit gegen mich, nichts Besseres als ein Haufe Cannibalen waren.

Aber die Hauptursache meines Kummers, welcher alle meine Freuden vergiftete, war die räthselhafte Krankheit

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Herman Melville Übersetzt von Rudolph Garrigue: Vier Monate auf den Marquesas-Inseln oder ein Blick auf Polynesisches Leben, 1. Theil. Gustav Mayer, Leipzig 1847, Seite 228. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Melville-Vier_Monate_auf_den_Marquesas-Inseln._Teil_1.djvu/238&oldid=- (Version vom 1.8.2018)