Herman Melville Übersetzt von Rudolph Garrigue: Vier Monate auf den Marquesas-Inseln oder ein Blick auf Polynesisches Leben 1. Theil | |
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Nach dem übertriebenen Werth, den man auf dieses Product legte, glaube ich bestimmt, daß man für einen Scheffel gewöhnliches Liverpooler Salz alles feste Besitzthum in Typie hätte kaufen können. Mit einer Prise Salz in der einen und dem Viertheil einer Brotfrucht in der andern Hand würde der größte Häuptling im Thale alle Leckereien einer Pariser Tafel übersehen haben.
Die Berühmtheit des Brotfruchtbaumes und die Auszeichnung der Brotfrucht auf einer Speisekarte von Typie veranlaßt mich, eine allgemeine Beschreibung des Baumes und der verschiedenen Arten der Zubereitung seiner Frucht hier einzuschalten.
Der ausgewachsene, in Kraft und Saft gesunde Brotfruchtbaum ist ein großartiger hoher Baum, der in marquesischen Landschaften den Rang der patriarchalischen Esche in Neu-England einnimmt. Er ist derselben sowol an Höhe und in der weiten Ausbreitung seiner starken Äste, wie auch an ehrwürdigem und imposantem Ansehen sehr ähnlich.
Die Blätter sind sehr groß und ihr Rand ebenso phantastisch geschnitten und gezackt, wie der Spitzenkragen einer Dame. Beim jährlichen Welken kommt der Reichthum ihrer nach und nach sich ändernden Farben fast den ineinanderfließenden Schattirungen des sterbenden Delphins an Schönheit gleich. Die herbstlichen Farben unserer amerikanischen
Herman Melville Übersetzt von Rudolph Garrigue: Vier Monate auf den Marquesas-Inseln oder ein Blick auf Polynesisches Leben, 1. Theil. Gustav Mayer, Leipzig 1847, Seite 222. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Melville-Vier_Monate_auf_den_Marquesas-Inseln._Teil_1.djvu/232&oldid=- (Version vom 1.8.2018)