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Herman Melville Übersetzt von Rudolph Garrigue: Vier Monate auf den Marquesas-Inseln oder ein Blick auf Polynesisches Leben
1. Theil

Entfernung stehen blieb und ihrem Treiben eifersüchtig zusah, und rieben meinen ganzen Körper mit einem wohlriechenden Oele ein, welches sie zwischen zwei Steinen aus einer kleinen gelben Wurzel preßten, die in der Landessprache „Aka“ heißt. Der Saft dieser „Aka“ ist sehr erquickend und angenehm für die Haut, namentlich wenn er von süßen Nymphen eingerieben wird, deren strahlende Augen dabei mit unendlicher Güte auf Einem ruhen; und ich sah mit Entzücken der täglichen Wiederholung dieses üppigen Verfahrens entgegen, bei welchem ich alle meine Schmerzen vergaß und jeden Kummer verscheuchte.

Zuweilen trug mich mein ergebener Diener an kühlen Abenden hinaus auf den Pi-Pi vor dem Hause, setzte mich an den Rand desselben, verjagte die Insekten mit einem Streifen Tappa und beschäftigte sich wenigstens zwanzig Minuten lang damit, Alles für meine vollständige Bequemlichkeit zu ordnen und einzurichten.

Wenn er damit fertig war, holte er mir meine Pfeife und reichte sie mir angezündet. Zu dem Ende war er oft genöthigt, Feuer anzumachen, und da die Art wie er das that ganz abweichend von irgend einer mir bekannt gewordenen war, so will ich sie beschreiben.

Man findet in jedem Typiehause, eben so unfehlbar wie bei uns Streichhölzchen, einen geraden, trocknen, theilweise

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Herman Melville Übersetzt von Rudolph Garrigue: Vier Monate auf den Marquesas-Inseln oder ein Blick auf Polynesisches Leben, 1. Theil. Gustav Mayer, Leipzig 1847, Seite 216. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Melville-Vier_Monate_auf_den_Marquesas-Inseln._Teil_1.djvu/226&oldid=- (Version vom 1.8.2018)