Herman Melville Übersetzt von Rudolph Garrigue: Vier Monate auf den Marquesas-Inseln oder ein Blick auf Polynesisches Leben 1. Theil | |
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Flechtwerk schimmerten. Zuletzt kam ein dicker Insulaner, der in einer hölzernen Schüssel auf dem Kopfe die Überreste unserer mitternächtlichen Mahlzeit trug, welche übrigens durch eine Decke von Brotbaumblättern dem Blicke entzogen waren.
Trotz meines Erstaunens über diesen Aufzug konnte ich nicht umhin, über sein groteskes Ansehen zu lächeln. Mehevi wollte, wie es schien, Marheyos Speisekammer füllen, weil er vielleicht fürchtete, daß ohne dieses seine Gäste sich nicht so wol befinden möchten, als sie wünschen dürften.
Sobald ich vom Pi-Pi herabgestiegen war, bildete sich der Zug von neuem, welcher uns in die Mitte nahm, wo ich blieb, indem ich theils von Kory-Kory getragen wurde, theils auf einen Spieß gestützt vorwärts hinkte. Als wir uns fortbewegten, stimmten die Eingebornen ein musikalisches Recitativ an, welches sie mit einigen Abwechselungen fortsetzten bis wir am Ort unserer Bestimmung ankamen.
Auf dem Wege gesellten sich Haufen von jungen Mädchen zu uns, die aus den Wäldchen hervorsprangen und uns mit einem Jubel und einer lauten Heiterkeit umschwärmten, die fast die tiefen Töne des Gesanges übertäubte. Als wir uns dem Hause des alten Marheyo näherten, eilten die Bewohner heraus, um uns zu bewillkommnen;
Herman Melville Übersetzt von Rudolph Garrigue: Vier Monate auf den Marquesas-Inseln oder ein Blick auf Polynesisches Leben, 1. Theil. Gustav Mayer, Leipzig 1847, Seite 187. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Melville-Vier_Monate_auf_den_Marquesas-Inseln._Teil_1.djvu/197&oldid=- (Version vom 1.8.2018)