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Herman Melville Übersetzt von Rudolph Garrigue: Vier Monate auf den Marquesas-Inseln oder ein Blick auf Polynesisches Leben
1. Theil

hatte, die einige Fuß über dem Boden erhoben und mit Geländern von Zuckerrohr eingefaßt waren. Diese Bühnen dienten als Kanzeln, von denen herab die Redner ihre frommen Zuhörer belehrten.

Dieses Allerheiligste war durch die strengsten Gesetze des allmächtigen „Taboo“ vor Entweihung geschützt, welche jedes Weib, das seine Grenzen berührte oder überschritte, oder nur den durch den Schatten seiner Bäume geheiligten Boden betrete, zu augenblicklichem Tode verurtheilten.

Der Haupteingang war eine laubenartige Öffnung auf der einen Seite, einer Anzahl himmelanstrebender Cocospalmen gegenüber, die in kleinen Zwischenräumen längs des etwa hundertundfunfzig Ellen langen Geheges gepflanzt waren. Am entfernteren Ende dieses Raumes sah man ein Gebäude von beträchtlichem Umfange, welches den Priestern und den Wärtern des Haines zur Wohnung diente.

In der Nähe desselben stand ein anderes merkwürdiges Gebäude, welches wie gewöhnlich auf einem Pi-Pi gebaut und wenigstens zweihundert Fuß lang, aber nur zwanzig Fuß tief war. Die ganze Vorderseite desselben war offen und eine schmale Verranda lief von einem Ende derselben zum andern hin und war am Rande des Pi-Pi mit einem Stacket von Zuckerrohr eingefaßt. Das Innere dieses Hauses hatte das Ansehen eines ungeheuren Ruheplatzes, denn

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Herman Melville Übersetzt von Rudolph Garrigue: Vier Monate auf den Marquesas-Inseln oder ein Blick auf Polynesisches Leben, 1. Theil. Gustav Mayer, Leipzig 1847, Seite 178. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Melville-Vier_Monate_auf_den_Marquesas-Inseln._Teil_1.djvu/188&oldid=- (Version vom 1.8.2018)