Herman Melville Übersetzt von Rudolph Garrigue: Vier Monate auf den Marquesas-Inseln oder ein Blick auf Polynesisches Leben 1. Theil | |
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Einwendungen gegen dieses Verfahren machten ihn blos doppelt zudringlich, so daß ich genöthigt war, mich zu fügen, und da hiedurch das Füttern leichter wurde, so war die Mahlzeit bald beendet. Was Tobias betrifft, so durfte er sich selbst auf seine eigne Weise helfen.
Als die Mahlzeit vorüber war, ordnete mein Diener die Matten auf dem Lager und winkte mir, mich niederzulegen, deckte mich mit einem großen Mantel von Tappa zu, indem er mich beifällig betrachtete und dazu rief: „Ki-Ki, muee muee, ah! moee moee motarkee“ (iß genug, ja! und schlaf sehr gut). Ich fühlte mich nicht aufgelegt, die Philosophie dieses Satzes zu bestreiten, denn da ich mehrere Nächte nicht geschlafen hatte und der Schmerz in meinem Bein viel geringer war, fühlte ich nun große Lust, die dargebotene Gelegenheit zu benutzen.
Als ich am nächsten Morgen erwachte, sah ich Kory-Kory an meiner einen, Tobias an meiner andern Seite hingestreckt. Ich fühlte mich durch den gesunden Schlaf der Nacht merklich gestärkt, und willigte gleich in den Vorschlag meines Dieners, zum Flusse zu gehen und mich zu waschen, obgleich ich die Schmerzen fürchtete, die diese Bewegung mir verursachen dürfte. Dieser Furcht ward ich indeß bald überhoben, denn Kory-Kory sprang vom Pi-Pi, stellte sich mit dem Rücken dagegen, wie ein Lastträger, der einen Koffer aufnehmen will, und gab mir in lauten
Herman Melville Übersetzt von Rudolph Garrigue: Vier Monate auf den Marquesas-Inseln oder ein Blick auf Polynesisches Leben, 1. Theil. Gustav Mayer, Leipzig 1847, Seite 172. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Melville-Vier_Monate_auf_den_Marquesas-Inseln._Teil_1.djvu/182&oldid=- (Version vom 1.8.2018)