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Herman Melville Übersetzt von Rudolph Garrigue: Vier Monate auf den Marquesas-Inseln oder ein Blick auf Polynesisches Leben
1. Theil

genau wie ich die beiden jungen Wilden beschrieben habe, denen wir bei unserm ersten Eintritt ins Thal begegneten. Zu andern Zeiten, wenn sie in den Wäldchen lustwandelte oder ihre Freundinnen besuchte, trug sie eine Tunika von weißem Tappa, die ihr von der Taille bis an die Knie reichte; und wenn sie sich auf längere Zeit den Sonnenstrahlen aussetzte, schützte sie sich immer gegen dieselben durch einen wallenden Mantel von demselben Stoff, der ihre Glieder loose umschloß. Ihren Galaanzug werde ich später beschreiben.

Wie die Schönheiten unseres Landes sich so gern mit Geschmeiden bedecken, die sie um den Hals thun, in die Ohren hängen oder um ihre Arme spannen, so pflegten auch Fayawa und ihre Gespielen sich mit ähnlichen Anhängseln zu schmücken.

Flora war ihr Juwelier. Zuweilen trugen sie Halsbänder von rothen Nelken, die wie Rubinen auf eine Tappafaser gezogen waren, oder sie zeigten in ihren Ohren eine einzelne weiße Knospe, deren Stiel durch die Oeffnung nach hinten gesteckt war, und deren enggekräuselte Kelchblätter vorn wie eine fleckenlose Perle aussahen. Auch umschlangen sie oft ihre Schläfe mit Kränzen, die wie das Erdbeerendiadem einer englischen Herzogin geordnet und von Blättern und Blüthen gewunden waren; und Arm- und Beinspangen von demselben geschmackvollen Muster sah man

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Herman Melville Übersetzt von Rudolph Garrigue: Vier Monate auf den Marquesas-Inseln oder ein Blick auf Polynesisches Leben, 1. Theil. Gustav Mayer, Leipzig 1847, Seite 169. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Melville-Vier_Monate_auf_den_Marquesas-Inseln._Teil_1.djvu/179&oldid=- (Version vom 1.8.2018)